Zeichen

Verdichtete Geschichten

Wann immer wir an einer Markenentwicklung arbeiten, kommt – meist früher als später – die Frage nach dem einen Zeichen, in dem sich das Selbstverständnis des Unternehmens zu einer überwältigenden Geschichte konzentrieren soll: dem Logo.

Das Logo wird oft als allmächtiger Botschafter der gesamten Corporate Identity verstanden. Das Markenzeichen, ursprünglich die vereinbarte Kennzeichnung eines zertifizierten, qualifizierten Herstellers, hat in weit über hundert Jahren eine Wandlung erfahren. Noch immer verweist es auf einen besonderen Absender, heute aber muss es mehr noch Symbol einer Zugehörigkeit sein, das Bekenntnis einer Haltung und zugleich die deutliche Abgrenzung gegen alles andere.

Das Logo steht bei uns am Ende eines Prozesses, nie am Beginn. In ihm bündeln sich die Erfahrungen, Visionen und Werte, die wir für eine Marke festgehalten haben und ihr auf ihren Weg mitgeben. Das Logo ist dabei immer ein Ergebnis unter anderen und kann nicht isoliert verstanden werden. Zum seinem Verständnis gehört das Verstehen der Geschichte.

The Greenhouse

„The Greenhouse“ ist das Label der Vorarlberger Kommunikations- und Change-Management-Beraterin Mag.a Christine Meusburger mit Sitz in Wien. So wie im Glashaus natürliche Wachstums- und Entstehungsprozesse kontrolliert stattfinden, so versteht sich auch „The Greenhouse“ als eine Umgebung, in der sorgsam gesteuerte Systemübergänge möglich werden.

Die aus der Natur entlehnte Symbolik sich wiederholender Verzweigungen zeigt die vielfachen Situationen für – falsche oder richtige? – Entscheidungen auf, die in der Begleitung durch die versierte und erfahrene Beraterin in gesicherten Bahnen gehalten und zu einem tragfähigen Ergebnis geführt werden.

Galerie Amart

Benedikt Mairwöger betreibt in Wien mit „Amart“ eine Galerie für zeitgenössische Malerei und Skulptur. In den beeindruckenden Räumlichkeiten mit angeschlossenem Skulpturengarten stellt Mairwöger namhafte österreichische und internationale Künstlerinnen und Künstler aus und präsentiert Werke aus dem Nachlass seines Vaters Gottfried Mairwöger, der zu den bedeutendsten heimischen Vertretern des Abstrakten Malerei des 20. Jahrhunderts zählt.

Mit der Eröffnung der Räume im Jahr 2018 haben wir die Positionierung der Galerie nachgeschärft, mit dem neuen Auftritt auch ein neues Logo entwickelt und ein Konzept für die Website vorgelegt. Die neue Wortbildmarke ist zurückhaltend, um nicht mit den Kunstwerken um Aufmerksamkeit zu konkurrieren. Lediglich der versetzte Abstrich des Buchstaben R soll als Störung gemerkt werden.

Joma Nature®

Joma Kunststofftechnik ist einer unser langjährigen Industriekunden. Als kunststoffverarbeitender Betrieb steht auch Joma vor der Herausforderung, in seiner Produktion herkömmliches Plastik auf lange Sicht durch biologisch verträgliche Alternativen zu ersetzen.

Seit 2016 verarbeitet Joma auch Rohstoffe aus kontrolliertem, umweltbewusstem und gentechnikfreiem Anbau. Für diese Produktlinie haben wir ein gewickeltes Blatt als Bildmarke entwickelt – das Blatt selbst verstanden als Verpackung, wie es in vielen asiatischen Ländern Tradition ist. „KeepGreen“ war unser Arbeitstitel für diese Sub-Brand, die letztlich als „Joma Nature®“ eingeführt wurde.

Fidelio

Für das Magazin „Fidelio“, das von den „Musiklehranstalten Wien“ sechs Mal pro Jahr aufgelegt wurde, haben wir in den 2000er-Jahren ein umfassendes neues Editorial-Design entwickelt und unter der Chefredaktion von Irene Suchy alle Ausgaben bis zur Ausgliederung des Konservatoriums umgesetzt. Den Titelzug haben wir händisch mit dem Pinsel geschrieben. Unsere Vorlage dafür war der Font Bronx aus dem Jahr 1986.

AIM Software

In den 2000er-Jahren steht das junge, stark expandierende Entwicklungsunternehmen für Finanz-Analyse-Programme Advanced Information Management an der Schwelle zum großen Player im internationalen Finanzmarkt. Seine anfängliche Positionierung als Start-Up entspricht nicht mehr der aktuellen Marktposition.

In einem langen Markenprozess professionalisieren wir die Marke und überarbeiten alle Kommunikationsmedien des Unternehmens – von den Printmedien bis zur Website. Das ursprünglich in-house entwickelte Logo unterziehen wir einem leichten, aber effektiven Facelift. Im Jahr 2019 wurde AIM Software an das dänische Unternehmen SimCorp verkauft.

Österreichisches Volkshochschularchiv

Im Zuge unserer sehr umfangreichen Entwicklung der Web-Plattform adulteducation.at, einer „Knowledgebase“ für Erwachsenenbildung des Verbands der Österreichischen Volkshochschulen, haben wir den Auftrag bekommen, eine Wortmarke für das Österreichische Volkshochschularchiv zu entwickeln.

Einen nur geringfügig modifizierten Schriftzug, in dem zwei Buchstaben wie schiefe Bücher im Regal stehen, haben wir um eine Leiste aus kurzen Linien ergänzt. Sie können eine Zeitleiste darstellen oder gezielt herausgegriffene Dokumente. – „Serafakte“ haben wir diese Linien mit einem Kunstwort genannt.

Gasthaus Floß

Leider nur kurze Zeit gab es am Börseplatz das ambitionierte „Gasthaus Floß“, für das wir Positionierung und Branding als typisches Wiener Gasthaus mit traditioneller Wiener Küche entwickelt haben.

Den Namen „Floß“ haben wir aus der historischen Lage des Gasthauses am einstigen Anlegeplatz der Flößer an den Ufern des nahegelegenen Donauarms abgeleitet. Nebenbei ist der Name eine Referenz auf den Spitznamen des Gründers Florian Peitl. Die Buchstaben der Schrift Monospasz des Dresdner Schriftgestalters Yanone, die wir in der Logotype verwenden, wirken wie aus Holz geschnitzt.

Doris Handl

Für die Wiener Lebens-, Ehe- und Erziehungstherapeutin Mag.a Doris Handl haben wir eines der seltsamsten Bildzeichen unseres Portfolios geschaffen. Auf der Suche nach einer geeigneten Bildwelt sind wir in ihrer Praxis an der Zeichnung eines jungen Patienten hängengeblieben.

Das Bild scheint so vieles zu enthalten und bleibt dabei doch schwer zu deuten. In seiner offenen und zugleich in sich geschlossenen ganz eigenen Dynamik wurde es zur Vorlage für das Logo. Zum stark abstrahierten, figural verwobenen Bildstil des Corporate Designs war es dann nur mehr ein kleiner Schritt.

mc²

Mit seinem Unternehmen media concept consulting hat der Medienmanager Gregor Cholewa schon früh auf das Zukunftsthema der Immersion in virtuellen Realitäten gesetzt. Der an Albert Einsteins bahnbrechende Relativitätstheorie angelehnte Brand-Name „mc²“ ist damit nicht einmal zu hoch gegriffen. Den geometrisch strukturierten Schriftzug lassen wir in der Quadratzahl davonflattern und kippen so den formal nüchteren Charakter ins Spielerische.

digital.film.safe

Das alte Zelluloid der Filmstreifen ist nicht für die Ewigkeit geschaffen. Das von unserem langjährigen Kunden Mischief Films entwickelte Verfahren digital.film.safe erlaubt Filmschaffenden und Filmarchiven die Konvertierung analoger in digitale Daten und deren zuverlässige Bewahrung für die Nachwelt.

Mit der Schildkröte finden wir ein allgemein verständliches Sinnbild für die Zeit, ja geradezu für die Ewigkeit – dabei auch einen schönen Widerspruch zur Schnelligkeit des Films mit seinen hohen Bildraten, die nun angehalten und konserviert werden. Unsere Darstellung der Schildkröte erinnert auch ein wenig an die Geometrie einer klassischen Filmspule.

Dr. Bernadette Vago

Die Wiener Hautärztin Dr. Bernadette Vago hat sich auf Lipödeme und Venenerkrankungen spezialisiert. Mit vorrangig Frauen als erklärter Zielgruppe haben wir für die Ordination einen bewusst weiblichen, eleganten Schriftzug aus geschwungenen Bändern in dunklem Rosé und Kaffeebraun umgesetzt.

AXIOS

„Axios“ war die Marke der Unternehmensberatung von Anthony Pink, mit Schwerpunkt auf strategisch orientierten Beratungsansätzen. Mit diesem Fokus auf „Strategie“ setzen wir den Markenschriftzug aus Symbolen wie aus einem strategischen Planspiel. Jedes Symbol kann unterschiedliche Aktionen und Entscheidungen repräsentieren und wird damit Teil eines umfassenden Designkonzepts, innerhalb dessen ihm eine jeweils zielgerichtete Bedeutung zugewiesen werden kann.

Studentinnenheim und Kulturzentrum Währing

Lässt man die hohen, holzvertäfelten Räume der alten Villa neben dem Türkenschanzpark in Wien eine Weile auf sich wirken, spürt man die innere Zentrierung, die von dem ornamentalen Ambiente auszugehen scheint.

Es sind die vielen kreisrunden Schnitzereien und Intarsien, die hier so typisch sind und die wir als Vorlage für die Entwicklung unseres zentrierten, floralen Logos gewählt haben.

Das nach christlichen Grundsätzen geführte Haus beherbergt nur wenige Studentinnen aus aller Welt und bietet ein reiches soziales und kulturelles Programm. Nach einem Markenprozess unter Einbeziehung der Studentinnen haben wir eine belastbare und langlebige Marke für das traditionelle Haus etablieren können.

Veronika Kozak

Die Kanzlei der Wiener Juristin Dr. Veronika Kozak hat sich auf ein sehr ungewöhnliches Rechtsgebiet spezialisiert: Dr. Veronika Kozak arbeitet in der Vertragsgestaltung im Luftfahrtgeschäft. Ihre Kunden sind Airlines, Leasinggesellschaften oder Banken – all jene, die in Transaktionen mit großen Verkehrsflugzeugen involviert sind.

Das klare Zeichen, das wir mit dem Corporate Design für die Kanzlei entwickelt haben, leiten wir aus den sacht geschwungenen Winglets an den Enden von Tragflächen ab.

Außerdem greifen wir damit Dr. Veronika Kozaks Interesse an japanischer Kultur auf und verleihen dem Zeichen die kraftvolle Wirkung japanischer Kalligraphie. Auf Nachfrage beim Institut für Japanologie bekommen wir grünes Licht: Das Symbol hat keinerlei unerwartete abwegige Bedeutung.

EQV Partners

„Esse quam videri“ – „Sein statt Schein“, ein Zitat aus Ciceros Dialog über Freundschaft „Laelius de amicitia“, das oft als Leitspruch gewählt wird. So auch hier vom global ausgerichteten Investitions- und Fundraising-Unternehmen EQV Partners.

In ihrer Aufgabe, mit neuen unternehmerischen Ideen nachhaltigen wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen, verbinden sie die unbändige Energie und die Eleganz des zielstrebigen Pferdes. Auch ist das Pferd im Lateinischen „Equus“ und damit sprachlich nahe am Firmennamen.

Konservatorium Wien

„Kons kommt von Können“ war unser interner Claim, als wir nach der Akkreditierung des Konservatoriums Wien zur Privatuniversität an dessen neuem Markenauftritt gearbeitet haben. Den Schriftzug haben wir bewusst schnörkellos gesetzt und augenzwinkernd zum Anfang zahlreicher Wortbildungen erklärt. Unser Design für die neue Institution wurde damals nicht umgesetzt.

Bauplan Profi

Aus rein nostalgischen Gründen hier eine unserer ersten Arbeiten, womöglich noch aus den 1990er-Jahren: „baupro“ mit dem bis heute ungeschlagenen Claim „Heulen sollen andere!“. Der damalige Generalanbieter für Altbausanierungen hat von uns ein griffiges und branchentypisches Logo bekommen, das in der Rückschau zweifellos noch heute Bestand hätte. Mit seinen stabil aufragenden Wänden ein plakatives und dabei doch elegantes Signet.